In aller Munde
Das traditionelle Kletzenbrot
Das Kletzenbrot gehört im Pinzgau zu Weihnachten wie der Besuch der Christmette, der Christbaum und die Geschenke. Kleine Kostprobe gefällig?
Es wird schon glei dumpa, es wird scho glei Nocht Ende November. Und während ich es mir in meinem Hundebett so richtig gemütlich mache, herrscht in dieser „stadn Zeit gschaftiges Treibn“. Schließlich muss alles vorbereitet werden auf das Fest der Feste, das bei uns im Pinzgau noch ganz traditionell gefeiert wird – mit jeder Menge Bräuche und Leckereien. Zugegeben, mir persönlich schmecken ja die Hundekekse besser, aber ich bin offen für neue Aromen. Die Pinzgauer jedenfalls sind ganz verrückt nach dem sogenannten Kletzenbrot. Das traditionelle Früchtebrot wurde ursprünglich in der längsten Nacht des Jahrs, in der Thomasnacht am 21. Dezember, gebacken und durfte erst zu Weihnachten angeschnitten werden. Mancherorts diente das nährhafte Brot bis ins 20. Jahrhundert als weihnachtliche Zugabe zum Lohn der Knechte, Mägde und Dienstboten. Heute gibt es die Delikatesse, die mit Kletzen (Dörrbirnen), Zwetschken, Rosinen, Nüsse, Feigen oder getrockneten Apfelspalten gefüllt ist, freilich schon früher. Kleine Kostprobe gefällig? Dann komm zum Frühstück nach Kaprun, denn das Breakfast at Lederer’s ist legendär. Versprochen.